Robinie als Bogenholz

Grundsätzlich ist die Robinie (Bot.: Robinia Pseudoacacia) von den meisten Standorten eines der brauchbarsten bei uns heimischen Hölzer für den Bogenbau.

Robinie – der „Erbsenbaum“

Den Namen „Falsche Akazie“ erhielt der bis 30m hohe Baum auf Grund seiner Blüten, die denen der Akkazien ähneln, ist aber botanisch näher z.B. mit der Erbse verwandt (was zu riechen ist, sobald die Borke auf das Cambium herunter geschält wird).
Die Samen der Robinie reifen in braunen Schoten.

Hartes, elastisches und zähes Bogenholz

Das ringporige Holz liegt im Mittel beim spezifischen Gewicht der Eiche (0,76 g/qcm) und übertrifft diese in Punkto Härte und Verwitterungsbeständigkeit.

Verarbeitungshinweise für Robinie beim Bogenbau

Achtung giftig! Bei maschineller Verarbeitung unbedingt Schutzausrüstung tragen!
Rasch nach der Ernte spalten, Rinde und Splint abziehen. Ansonsten starke, bis ins Kernholz verlaufende Laminarrisse (jedenfalls bei Stammdurchmessern über 12cm).
Wie alle ringporigen Hölzer sind die Jahresringe deutlich voneinander abgegrenzt, so dass die Herstellung einer durchgehenden Zugschicht kein großes Problem darstellt.

Trocknung und Lagerung

Spaltlinge an den Enden versiegeln; trocknet problemlos und erfordert keine besonders lange Lagerung. Rohlinge können rasch auf Grobmaß gebracht werden und schwinden beim Trocknen geringfügig.

Bogen – Layout bei Robinie

Decrowning auch bei schwächeren Durchmessern nicht erforderlich; tolerant bei Drehwuchs.
Auf Grund seiner enormen Zugbelastbarkeit neigt das Holz im Bogen dazu, den Bauch zu überwältigen, also Stauchfalten zu bilden. Daher ist die Hauptbelastungszone am Bauch breit und flach auszuführen.

Robinie als Bogenholz: Fazit

Robinie ist bei richtiger Behandlung ein außerordentlich wertvolles und taugliches Bogenholz, weit besser als Esche, Ahorn oder einige der anderen gebräuchlichen Hölzer. Allerdings lassen sich damit hauptsächlich Flachbogen realisieren.
Die Verfügbarkeit ist mittlerweile sehr gut.

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